Ein Technikkurs bringt Jugendliche und örtliche Unternehmen zusammen.
Stadtlohn. Der kleine Kasten sieht harmlos aus, aber er hat es in sich. Marius Liemann hat eines der Logo-Siemens-Module an den PC angeklemmt und denkt konzentriert nach. Der Neuntklässler programmiert in der Herta-Lebenstein-Realschule (HLR) an einer Schaltung, die Flaschen in einer Produktionsstraße zählt. Gar nicht so einfach, findet auch Berthold te Vrügt von der VR-Bank, der ihm über die Schulter schaut. „Bis jetzt habe ich 22 Lernkarten fertig. Aber das dauert, weil die Aufgaben immer schwerer werden“, sagt Marius Liemann.
Schulleiter Stefan Wichmann freut sich, dass seine Schüler mit so viel Elan und Interesse dabei sind. Die Schule legt Wert darauf, dass die Jugendlichen von Anfang an mit Technik in Berührung kommen. Das Ganze hat einen ernsten Hintergrund. „Viele Ausbildungsbetriebe haben die gleichen Module“, sagt er. Handwerks- und Industriebetriebe seien froh, wenn sie bei einem Azubi nicht bei Null anfangen müssten. Rund 6.000 Euro haben die 17 Module gekostet. Eine Investition in die Zukunft, die sich lohnt, findet auch Markus Hörbelt vom Förderverein. „Wir haben einen Teil der Kosten übernommen“, sagt Hörbelt. Der Rest wurde von den Firmen Kemper, Heimat Metallkonstruktionen, der VR-Bank sowie den Firmen Steverding, Bauer und Pfreundt gesponsert. Ehrensache, dass die Sponsoren in den Unterricht hineinschnuppern. „Ich finde das toll, was ihr hier macht“, lobt Firmenchef Stefan Steverding und sieht zu, wie Schülerin Eva Lesker an einer Auswahlschaltung arbeitet.
Künftige Azubis
„Eigentlich war diese Aufgabe nicht schwer, aber ich hatte zuerst eine Sache vergessen und dann ging das nicht“, sagt die Neuntklässlerin. Anja Schemmick von der Firma Pfreundt befürwortet die Technikaffinität der Schule. „Wir haben selber gerade einen Schüler von der HLR als Praktikanten bei uns“, erzählt sie. Den einen oder anderen zukünftigen Azubi findet sicherlich auch Pascal Bauer vom gleichnamigen Südlohner Unternehmen an diesem Vormittag unter den Jugendlichen. Denn ein guter Draht ist nicht nur beim Logo-Modul, sondern auch beim Start ins Berufsleben überaus wichtig.