Coesfeld. Ein Schulhalbjahr lang haben Schüler der Klasse 6b jede Woche zwei Unterrichtsstunden nicht Vokabeln, Grammatik oder Mathematik gelernt, sondern an ihrem Klima in der Klasse gearbeitet. Nun – am Ende des Trainings – ist jedem Klassenmitglied klar, dass das Bild von dem Bündel Mikado-Stäbchen, sehr viel mit der eigenen Klassengemeinschaft zu tun hat: Wenn viele zusammenhalten statt sich gegenseitig zu ärgern, kann keiner geknickt werden.
Die Coolnesstrainer Klaus Kockert und Mattes Koormann von der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland gratulierten deshalb den Jugendlichen jetzt zu ihrem verbesserten Klassenklima und überreichten ihnen als Auszeichnung für das erfolgreiche Training ein Armband und eine Memo-Card. „Beides ist nicht nur ,Medaille’ dafür, was ihr geschafft habt, sondern soll euch auch daran erinnern, woran euer ,innerer Schiedsrichter’ denken sollte, damit es für dich und in der Klasse auch weiterhin gut läuft“, erläuterte Kockert den Jugendlichen.
Der Weg dahin war allerdings kein Spaziergang, heißt es weiter. Klassenlehrer Sebastian Puthen sagte, dass „viele Schüler der Klasse erst lernen mussten, dass man ,Team’ nicht mit ,i wie ich’ schreibt.“ Für den entscheidenden Lerneffekt sorgten Teamspiele, aber vor allem immer wieder auch die Konfrontation durch die Trainer: Sie forderten von den Sechstklässlern die Überprüfung eigenen Verhaltens durch den „inneren Schiedsrichter“ ein, der sein Urteil aufgrund von Respekt, Achtsamkeit und Disziplin fällt. Schüler konnten auch durch Feedback der Klasse auf unangemessenes Verhalten und eine erwartete Wiedergutmachung hingewiesen werden.
Die Schüler waren mit dem Projekt sehr zufrieden.Sie lobten die Trainer für ihre direkte, aber faire Ansprache. Sozialarbeiter Matthias Geisler dankte der Bildungsinitiative der VR-Bank Westmünsterland für die finanzielle Unterstützung des Trainings.