Dass diese Worte für Kinder aber in vielen Situationen schützend sein können, das lernten jetzt die Drittklässler aller Gescheraner Grundschulen. In drei äußerst emotionalen und auch lustigen Sitzungen beschäftigten sie sich mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück und dem Thema „Mein Körper gehört mir“. Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl? Weiß jemand, wo ich bin? Kriege ich Hilfe, wenn ich Hilfe brauche? Diese Fragen lernten die Kinder, um sicherzustellen, dass sie sich nicht in Gefahr bringen. Gefahren lauern überall: beim Chatten im Internet, beim neueingezogenen Nachbarn oder auch in der eigenen Familie. Den Lebensbereichen der Kinder angepasst stellten die Schauspieler der theaterpädagogischen Werkstatt Geschichten aus dem Alltag nach. Sanftes Haare bürsten verursacht ein angenehmes Ja-Gefühl, ein heftiges Schubsen dagegen ein Nein-Gefühl. Was sexueller Missbrauch ist, dass dieser nicht nur mit Fremden, sondern auch in der eigenen Familie vorkommen kann und wie und wo sich die Kinder Hilfe holen können, veranschaulichten die beiden Theaterpädagogen in kurzen kindgerechten Szenen. Dabei spielten die Kinder auch einzelne Szenen nach und sangen das Lied zum Stück mit entsprechenden Bewegungen und Gesten.
Dank einer großzügigen Spende der VR-Bank über die VR-Westmünsterland Bildungsinitiative an beide Grundschulen und Gelder von den drei beteiligten Fördervereinen wird die Durchführung des Projekts erst möglich. „Diese Fördergelder der VR Bank und der Fördervereine sind hier gut investiert Wir wissen das sehr zu schätzen, denn ohne diese Unterstützung wäre das Vorhaben finanziell nicht zu leisten“, sind sich beide Schulleiterinnen, Birgit Knauer und Petra Roters, einig. Beide Schulen kooperieren bei der Durchführung „Mein Körper gehört mir“ schon seit Jahren und empfinden diese Art der Kooperation als sehr positiv, schließlich geht es hier um alle Gescheraner Kinder und nicht um Kinder einer bestimmten Schule.
Vor den drei Unterrichtseinheiten von jeweils 45 Minuten gab es für beide Schulen einen gemeinsamen Elternabend. Hier wurden die Eltern über die Hilfsangebote und die Präventionsarbeit des Kinderschutzbundes und der Polizei informiert. Auch dieser Abend wurde gut angenommen, hilft es doch den Eltern, eine Sprache zu finden, mit ihren Kindern überdieses wichtige und sensible Thema zu reden sowie eigene Bedenken und Sorgen mit Fachleuten zu besprechen.
Mit einer kleinen Geste bedankten sich beide Schulleiterinnen bei der VR-Bank Westmünsterland, vertreten durch Markus Kerkhoff, für die finanzielle Unterstützung.