Gescher. Kreativität, Handwerk, Aktion, soziales Miteinander - all das führte letztlich zum sichtbaren und und dauerhaften Erfolg auf dem Schulhof der Gesamtschule in Gescher.
Nach einer Idee der Künstlerin Amrei Wies, welche das Upcycling-Projekt der Gesamtschule leitet, wurde eine neue Sitzgelegenheit am Rande des Schulhofs in monatelanger Arbeit und unter Beteiligung vieler Hände geschaffen. Konrektorin Ellen Wilms machte die Kunstfachschaft auf die fantasievollen Mosaiken des Spaniers Antoni Gaudi aufmerksam. Unter dem Titel "Gaudi mit Gaudi" nahm das Projekt die heutige Gestalt an, administrativ betreut von Konrektor Helge Kipp und finanziell unterstützt von der Bildungsinitiative der VR-Bank Westmünsterland, deren Vertreterin Anne Höing bei der Einweihung anwesend war.
Für die Einweihung hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit allen Beteiligten im Foyer des Theater- und Konzertsaals versammelt. Der Philosophiekurs der zehnten Klassen hatte Texte zum Thema „Frieden“ gesammelt und vorgetragen. Schüler der Klasse 6b hatten sich ein kleines Theaterstück ausgedacht, ebenfalls zum Thema Frieden. Das passte zur endgültigen Gestalt der Bank, die unter der Ägide der Künstlerin Ines Ambaum und der Kunsterzieherinnen Julia Hintemann und Sina Kihm die Form des Friedenssymbols angenommen hatte. Mosaikstein für Mosaikstein entstand daraus die „Peace-Bank“, die ein soziales Miteinander etwas abseits vom Trubel auf dem Schulhof während der Pausen ermöglicht.
Schüler Collin Dutschke (Klasse 10c) brachte schon ein paar handwerkliche Erfahrungen mit: „Ich habe mitgeholfen, den Grundriss aufzubauen. Nachher habe ich die Steine geschnitten, verklebt und verputzt. Das Friedenszeichen kannte ich. Ich wünschte, dass es keine Kriege mehr gibt.“ Lara Kallaus und Lotta Fink (beide Klasse 10c) haben ebenfalls handwerklich und kreativ mitgewirkt. „Ich fand das besonders spannend, dass man so etwas an der Schule machen kann“, freute sich Lara. Auch Lotta freute sich über diese Aktion und ergänzte: „Jetzt haben wir einen Sitzplatz, wo man hingehen kann.“ Auch diese Schülerinnen kannten das Friedenszeichen.
„Zusammen mit den Schülern haben wir Motive entworfen, die wir in die Gestaltung eingebracht haben. Die vier Elemente wie Feuer und Erde, Wasser und Luft, die Sonne für das Licht und Zeichen für Yin und Yang sind sichtbar geworden. Sogar die Jahreszahl haben wir auf Wunsch aller im Mosaik umgesetzt. Wir hatten immer wieder viele freiwillige Helfer dabei. Das war ein tolles Gemeinschaftserlebnis für alle“, freute sich Ines Ambaum.
Erzieherin Ilka Hintemann, Mona Rohman (Sozialarbeiterin des Jugendwerks Gescher) und zahlreiche ehrenamtliche, außerschulische Helfer trugen dazu bei, dass die originelle „Peace-Bank“ überhaupt entstehen konnte. „Besonders glücklich macht mich die Tatsache, dass unsere beliebte Mosaik-Schulhofschlange jetzt eine Freundin hat“, freute sich Julia Hintemann am Ende.
Quelle: Elvira Meisel-Kemper (AZ)