Berufsnavigator macht wieder Station im Kreis Coesfeld
Dülmen. Zum sechsten Mal machte der Berufsnavigator Station im Kreis Coesfeld, so auch an der Kardinal-von-Galen-Schule in Dülmen. Die Aktion, die vom Kreis Coesfeld getragen und in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, der VR-Bank Westmünsterland und den Volksbanken im Kreis sowie vom Rotary-Clubs im Kreis Coesfeld umgesetzt wird, findet an 28 der 32 weiterführenden Schulen im Kreis statt und erreicht so rund 2200 Schüler.„Der Berufsnavigator ist ein Erfolgsmodell im Kreisgebiet“, erklärt Koordinator Jochen Theisen. Für Schulleiterin Christa Lambeck ist er ein „wichtiger Baustein für die Berufsfindung.“ Für die rund 70 Schüler der neunten Klasse begann der Tag mit einer Einführungsveranstaltung. Danach geht es zu einem Test. „Darin geht es vor allem um das persönliche Profil. Es wird nach schulischen Leistungen, aber auch nach sozialen Komponenten wie Hilfsbereitschaft gefragt“, erklärt Theisen.
Dabei bewerten die Schüler nicht nur sich, sondern in Kleingruppen, sogenannten Peer-Gruppen, auch ihre Mitschüler. So bekommen die Jugendlichen ein weiteres Bild, nicht nur das ihrer Lehrer. Im Anschluss an den Test werden die Bewertungen mit den für bestimmte Berufe notwendigen Voraussetzungen abgeglichen, und in einem Gespräch mit einem Berater erhalten die Schüler zehn Berufsvorschläge. „Die Daten gehen dann an die Agentur für Arbeit, und so können Schüler und Berater auch in Zukunft darauf zugreifen“, erklärt Wilfried Mohring vom Kreis Coesfeld. Zudem werden Zielvereinbarungen zwischen Schüler und Berater getroffen.
Gerade die Vernetzung mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur bietet den Jugendlichen eine große Unterstützung. Auch die Rückmeldungen der Schulen bestätigen dieses. Für die Entwicklung des Berufsnavigators haben Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg 50 Persönlichkeitsmerkmale erarbeitet, die für eine erfolgreiche Berufswahl von Bedeutung sind. Hierzu gehören unter anderem Belastbarkeit, Bildung, Führungsfähigkeit, Intelligenz, Motivation, Kreativität, Sprachbegabung, Selbstständigkeit, Lernfähigkeit und Zielstrebigkeit.
Bei Schulen und Schülern kommt der Berufsnavigator gut an. „Die Schüler fühlen sich ernst genommen, und die Berufsvorschläge erweitern ihren Horizont“, sagt Lambeck. So ging es auch den Jugendlichen. „Es hat mich total überrascht, dass für mich Mechanikerberufe infrage kommen“, sagt Maximilian. Als Botschaft nehmen die Schüler auch mit, dass es für sie mehrere Wege in die berufliche Laufbahn gibt. „Es war sehr informativ und hat meine Planungen bestätigt“, findet Dennis. Zudem ist die Teilnahme am Navigator ein zusätzlicher Aspekt in den Bewerbungsunterlagen, so Lambeck.
„Auch weiterhin wollen wir den Übergang von der Schule in das Berufsleben optimal begleiten“, stellt Landrat Konrad Püning heraus. „Junge Menschen, die eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen wollen, werden bei dieser wichtigen Weichenstellung für ihren weiteren Lebensweg unterstützt.“ Der Bedarf sei groß: Wie die Landesregierung bereits 2011 mitteilte, brachen rund 20 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung ab – und sogar 30 Prozent ihr Studium.
Quelle: PD/DZ, Patrick Hülsheger
Erfolgreiches Konzept: Beim Berufsnavigator erhalten die Schüler nach einem Test Perspektiven für den späteren Berufsweg aufgezeigt, die zu ihrer Persönlichkeit passen.
Foto: DZ/Patrick Hülsheger