Projekt „Berufsnavigator“ wird in diesem Jahr an elf Schulen im Kreis durchgeführt
Coesfeld. „Die Schüler bekommen bei der Berufsfindung viel Unterstützung – von der Schule aber auch außerschulisch“, meint Jochen Theisen von den Rotary-Clubs im Kreis Coesfeld. „Wir möchten sie ein Jahr vor ihrem Abschluss noch einmal intensiv beraten.“ Er spricht vom Projekt „Berufsnavigator“, das in verschiedenen Gymnasien und Gesamtschulen im Kreis durchgeführt wird. In der vergangenen Woche waren die
Verantworlichen im Coesfelder Heriburg-Gymnasium zu Gast.
Weitere Termine sind unter anderem am Freitag, 3. März, im Gymnasium Nottuln, am Mittwoch, 15. März, im Gymnasium Schloss Buldern, am Mittwoch, 29. März, im Coesfelder Nepomucenum, am Donnerstag, 27. April, im Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen und am Donnerstag, 11. Mai, im Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen. Insgesamt nehmen in diesem Jahr elf Schulen aus dem Kreis an dem Projekt teil – so werden 931 Schüler beraten.
Hinter dem Konzept des „Berufsnavigators“ steckt, dass nicht nur Interessen und Fähigkeiten der Schüler berücksichtigt werden, sondern auch Persönlichkeitsmerkmale. Diese werden von Mitschülern eingeschätzt. „Es ist wichtig, dass die Schüler in Kleingruppen teilnehmen, in denen sie sich gut kennen – auch privat“, meint Theisen. Auf Basis der Ergebnisse werden einige Berufsvorschläge in einem Beratungsgespräch intensiv besprochen.
Ben Aussel hat am Heriburg am Projekt teilgenommen und weiß das Arbeiten in den Kleingruppen zu schätzen. „Es ist gut, dass man auch die Einschätzung von Freunden hat, weil sie einen nochmal anders wahrnehmen als man selbst“, berichtet der 16-Jährige von seinen Erfahrungen. „Zwar wusste ich schon vorher, dass ich im naturwissenschaftlichen Bereich arbeiten möchte, aber jetzt habe ich schon eine konkretere Vorstellung.“ Auch die Lehrer der teilnehmenden Schulen halten das Projekt für sinnvoll. „Es gibt zwar schon Berufsorientierungsprojekte in früheren Jahrgangsstufen, aber durch die Pubertät verändern sich die Schüler teilweise so stark, dass die Ergebnisse zum Ende der Schulzeit nicht mehr zutreffend sind“, so Heriburg-Schulleiter Christan Krahl. „Generell beobachten wir, dass die Hälfte der Schüler ein Jahr vor ihrem Absschluss nicht wirklich wissen, was sie beruflich machen möchte“, weiß Jochen Theisen aus den letzten Jahren. Finanziert wird das Projekt durch den Kreis, die Agentur für Arbeit und die VR-Banken des Kreises. (S. Lesting)